Aus einem Interview mit dem Wissenschaftler Jan Born bei Spiegel-Online zum Thema „Wie man Schlaf gezielt einsetzen kann“:
Born: … Trotzdem befürworte ich natürliche Methoden, den Schlaf zu optimieren.
Frage: Welche Möglichkeiten gibt es dafür?
Born: Sich tagsüber geistig anzustrengen bringt viel. Wir haben Versuchspersonen zwei Stunden lang enorm viele Vokabeln lernen lassen, das war richtig harte Arbeit. In der Nacht hatten die Probanden sehr intensive Tiefschlafphasen, und wir konnten deutlich erkennen, dass gerade die Hirnregionen, die an der Verarbeitung der Vokabeln beteiligt sind, sehr aktiv waren. Am nächsten Tag konnten sich die Versuchspersonen an erstaunlich viele Wörter erinnern. Auch Sport kann den Schlaf verbessern, Alkohol dagegen stört ihn extrem.
Frage: Ist es umgekehrt möglich, dass man sich durch Schlafentzug schlimme Erlebnisse wie einen schweren Unfall weniger stark einprägt?
Born: Ja, das ist sogar eine natürliche Reaktion des Gehirns auf traumatische Ereignisse. Wer etwas Schlimmes erlebt hat, schläft oft schlecht oder gar nicht. Deshalb denke ich auch, dass es eher ungünstig ist, wenn man Betroffenen nach so einer Erfahrung Schlafmittel gibt. Es ist gar nicht schlecht, dann wach zu bleiben.