Männer, die auf Ziegen starren

Was für ein Filmtitel: „Männer, die auf Ziegen starren“, und was für ein Film.  Ich bin begeistert, will mit meinem Sohn reingehen, weil es ein wahrer „Männerfilm“ ist, witzig, intelligent und warmherzig. Wunderbare Schauspieler, seltsame Story, verrückte Einfälle. Hier der Trailer:

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und im Original:

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und ein zweiter amerikanischer Trailer:

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„Die Kino-Kritiker“ über „Männer, die auf Ziegen starren“:

Die auf wahren Begebenheiten beruhende Komödie ist ein herrlicher Blick auf die absurden Seiten des US-Militärs

Erzählt wird die Geschichte des Journalisten Bob Wilton (Ewan McGregor), der sich eines Tages als Berichterstatter in den Nahen Osten begibt. Doch die ersehnte Tätigkeit als Kriegsreporter bei den US-Truppen im Irak bleibt dem verzweifelten Bob vorerst verwehrt. Sein Glück scheint sich jedoch zu wenden als er auf den Soldaten Lyn Cassady (George Clooney) trifft und eine große Enthüllungsstory wittert. Denn Cassady war einst ein angesehenes Mitglied einer geheimen Spezialeinheit des US-Militärs, die ihre Rekruten in der Ausbildung übersinnlicher Fähigkeiten geschult hat. Nach eigenen Angaben auf einer geheimen Mission unterwegs, nimmt der von seiner Begabung vollkommen überzeugte Cassady Bob schließlich mit in den Irak und weiht ihn in die Hintergründe und den Ursprung seiner parapsychologischen Truppe ein.

Dieses Handlungskonstrukt erfüllt in erster Linie den Zweck, sich von einer absurden Station in der Darstellung der mehr als ungewöhnlichen Spezialeinheit zur nächsten zu hangeln. Insbesondere die zahlreichen Rückblenden geben in überaus amüsanter Form Aufschluss über deren Formierung und Wesensbildung unter der Führung des esoterisch veranlagten Vietnamveterans Bill Django (Jeff Bridges). In der eigentlichen Geschichte um den Journalisten Bob passiert derweil aber nicht wirklich viel. Dennoch gelingt es Regisseur Grant Heslov, der ansonsten vor allem als Schauspieler tätig ist («True Lies», «Congo»), das Interesse des Zuschauers durch eine routinierte Inszenierung durchgehend aufrecht zu erhalten. So lässt er seinem grandiosen Schauspielerensemble den nötigen Raum, um die Stärken des Drehbuchs von Peter Straughan («New York für Anfänger») mit sichtlichem Vergnügen voll auszuspielen. Die Darsteller sind es auch, die in Verbindung mit dem aberwitzigen Gebaren des US-Militärs den eigentlichen Charme des Films ausmachen. Vor allem George Clooney, der den Film zusammen mit seinem langjährigen Freund Heslov auch produzierte, weiß als angeblich parapsychologisch begabter Supersoldat zu überzeugen und hat somit wohl die meisten Lacher auf seiner Seite.

Obwohl Clooney und Bridges auch im Filmvorspann als erstes genannt werden, ist der von Ewan McGregor verkörperte und zwischen Faszination und Skepsis hin- und hergerissene Journalist Bob Wilton die eigentliche Hauptfigur des Films. Er bildet den Rahmen, kommentiert aus dem Off und ist für die dem Zuschauer in Bildern dargebotenen Nachforschungen verantwortlich. Dabei ist schon die bloße Besetzung von McGregor ein gelungener selbstironischer Gag, bezeichnen sich die vermeintlich übersinnlich begabten Soldaten doch selbst als Jedi-Krieger, wie George Clooney im Film dem erstaunten Obi-Wan-Kenobi-Darsteller erläutert. mehr…

Trailer und Making of:

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Und eben habe ich noch eine intelligente und ausführliche Kritik auf der Website des grandiosen ray-Filmmagazins gefunden, hier ein Auszug:

Grant Heslov, der mit dieser wilden Geschichte auf sehr kurzweilige Weise seinen zweiten Spielfilm inszeniert, arbeitet ansonsten als Schauspieler, Produzent und Drehbuchautor. Er ist nicht nur einer von Clooneys ältesten Freunden und führt mit ihm zusammen die Produktionsfirma Smokehouse, gemeinsam schrieben sie auch das Oscar-nominierte Drehbuch zu Good Night, and Good Luck. Man sollte sich von all den lustigen Rückblenden in die bunten Siebziger Jahre also besser nicht täuschen lassen. The Men Who Stare at Goats ist im politischen Kontext seiner Gegenwartshandlung zu verstehen, auch wenn in der Vergangenheit Jeff Bridges in der Rolle von Oberguru und Jedi-Krieger-Chef Bill Django überzeugend demonstriert, was aus dem legendären Dude noch alles hätte werden können, hätte der sich bloß mal aufgerafft und wäre zum Militär gegangen. Der Dude, äh, Django, so stellt sich übrigens heraus, wurde von Finsterling Larry Hooper (Kevin Spacey) in ein Wüstenlager verschleppt, wo die dunkle Seite der Macht praktiziert wird (sprich: stundenlange Beschallung mit lauter und schlechter Musik in einer von einem Stroboskop beleuchteten Zelle, in der ein Gefangener am Boden angekettet ist; gängige US-amerikanische Praxis). Irgendwie scheinen hier alle zu viel Star Wars gesehen zu haben, aber als popkulturelles Referenzsystem eignet sich die Saga wunderbar und ermöglicht zudem den Meta-Ebenen-Scherz, mit McGregor den Darsteller des jungen Obi Wan Kenobi mit an Bord zu haben. Wenn das nicht die Glaubwürdigkeit erhöht!? mehr…