La Paloma: Ein Schlager als Kampfansage gegen die Nazis

Hit gegen Hitler: „Einmal muss es vorbei sein“. Und: „Dann winkt mir der Großen Freiheit Glück“. Mitten im Bombenhagel nahm Filmlegende Hans Albers Ende 1944 seinen größten Hit auf. „La Paloma“, der Titelsong aus „Große Freiheit Nr. 7“ schockierte NS-Propagandachef Goebbels mit provokanten Textzeilen. Film und Lied wurden verboten – und doch zum Riesenerfolg.
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Und ähnlich subversiv geht es weiter:
„Jetzt heißt es auf Gott vertraun.
Seemann gib acht, dann strahlt auch als Gruß des Friedens,
hell in der Nacht das leuchtende Kreuz des Südens.
Schroff ist ein Riff, und schnell geht ein Schiff zugrunde,
früh oder spät schlägt jedem von uns die Stunde.“

In den Kriegsjahren 43/44 von Frieden zu singen und auf Gott statt auf den „Führer“ zu vertrauen war schon ein starkes Stück. Dann auch noch anzufügen, wie schnell ein Schiff zugrunde geht, ein Szenario, von dem Admiral Dönitz mit seiner Flotte im Nordatlantik ebenfalls ein Lied hätte singen können, das war kaum zu überbieten. Es sei denn, man gibt Hans Albers im Jahr des Falls von Stalingrad einen Text zum Einstudieren, in dem es heißt: „Früh oder spät schlägt jedem von uns die Stunde.“ Eine gezielte Provokation.
Zum Artikel von Rüdiger Bloemeke bei Spiegel-Online.

Ich liebe „La Paloma“ seit ich vor etwa 13 Jahren zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls bei einem chinesischen Arzt in Behandlung war, der während der Behandlung immer diese  Melodie pfiff. Irgendwann habe ich ihm eine Kassette mit verschiedenen La Paloma-Versionen aufgenommen und die haben wir dann immer gehört. Es gibt bei Trikont schon sechs CDs mit den unterschiedlichsten Versionen von „La Paloma“. Herausgegeben hat sie Kalle Laar. Und von Sigrid Faltin gibt es einen Dokumentarfilm: „La Paloma – Sehnsucht. Weltweit.“

Es wird vermutet, dass dies Musikstück, bei dem es sich um eine Habanera handelt, um 1860 herum auf Kuba vom Spanier Sebastián de Iradier y Salaverri komponiert wurde und von dort aus seinen Siegeszug rund um die Welt antrat. So war es angeblich 1967 der letzte Wunsch des mexikanischen Kaisers Maximilian noch einmal „La Paloma“ zu hören. Quelle

Meine Lieblingsversion ist die von Freddy Quinn auf der ersten Trikont-Compilation live gesungene (dort Track 22, wo er am Anfang sagt:  „Herzlichen Dank… Dankeschön, meine Damen und Herren“ und am Ende: „Darf ich mal einen kleinen Moment hier ablegen?“). Matrosen überleben nur durch Ihre Sehnsucht.