Whow, welche geschwätzige Bilderflut zu diesem wunderschönen Song von Sophie Salomon von ihrer Platte „Poison Sweet Madeira“ (bei last.fm entdeckt):
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=A-HpOF2Kquk&hl=de_DE&fs=1&]
Ich mag diese selbst gemachten „Standbild-Videos“ bei youtube ja überhaupt nicht und zitiere sie nur in Ausnahmefällen (bei besonders schönen Songs, zu denen es kein Original-Video gibt), aber dieses habe ich mir fasziniert komplett angeschaut. Es ist ein Ritt durch die Bildsprache der Royalty-Free-Bildagenturen. (Erläuterung dazu im Wikipedia-Artikel „Bildagentur“:
Während bei lizenzpflichtigem Bildmaterial pro Verwendung eine von Art und Umfang sowie Verwendungszweck abhängige Nutzungs- oder Lizenzgebühr erhoben wird, werden „lizenzfreie“ (im Englischen „royalty free“ oder „RF“) Bilder einmalig erworben (oder „lizenziert“) und können im Normalfall unbegrenzt oft, zeitlich unbegrenzt und in verschiedenen Medien/Branchen verwendet werden.)
Das muss ich mir mal mit Fotografen-Kollegen anschauen. Das ist sicher genauso spannend, wie mit meiner Kollegin Renate Gruber durch die Ausstellung von Oliver Tamagnini (der Link öffnet die PDF-Datei der Einladung zur Ausstellung) im Design Haus Darmstadt (Hessen Design e.V. ist das hessische Kompetenzzentrum für alle Fragen des Designs) zu gehen und die Bilder und die Ausstellung kritisch zu besichtigen (Danke Renate für den Vorschlag und für die Einladung zum Essen). Zitat aus der Einladung zur Ausstellung:
Die Fotoausstellung zeigt künstlerische Portraits, die bewusst die Grenze
zwischen Behinderung und Nichtbehinderung auflösen (geht das? fragt der Weblog-Autor).
Es zeigen sich Menschen, so wie sie sind – ungeschminkt und echt! (Hervorhebung von mir) Für den Fotografen Oliver Tamagnini macht es keinen Unterschied, ob er mit einem Menschen mit oder ohne Behinderung zusammenarbeitet. Er versucht mit seinen Fotos letztlich dem Charakter und der Ausstrahlung des Einzelnen näher zu kommen. Dafür muss er mit ihnen in Interaktion treten und das festhalten, was Menschen von sich zeigen.
Nun denn.
Die wunderbare Männerstimme die das Lied von Sophie Solomon singt ist, die von Richard Hawley, von dem ich bei youtube ein ruhiges „Official Video“ zu einem anderen Song gefunden habe:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=oG6itlFun5A&hl=de_DE&fs=1&]
Und von Sophie Solomons „Burnt By The Sun“ führt mich youtube noch zum youtube-Kanal von „240252“, und dort zu einem alten „Polish tango in Soviet Russia – Utomlennoe solntse, 1936“ der eine frühe Version dieses Songs ist. In einem ausführlichen Text dazu (den ich ganz unten komplett zitiere) heisst es: „During World War II In the concentrations camps it was often played while Jewish prisoners were led to the gas chambers and ovens, to be executed.„:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=qOnU-TRRmSE&hl=de_DE&fs=1&]
Hier der komplette Text zum Song bei youtube-user 240252:
The „Last Sunday“ — erroneously called „THAT Last Sunday“ — was composed by the Polish composer Jerzy Petersburski in 1936. It is a nostalgic tango with lyrics by Zenon Friedwald describing the final meeting of former lovers who are parting. The Polish title was: „To Ostatnia Niedziela“ („The Last Sunday“). The song was extremely popular and was performed by numerous artists (the best known performance by the pre-war Polish singer Mieczysław Fogg). Along the way, it first gained the nick-name of „Suicide Tango“ due to its sad lyric (although, the real „suicie song“ in the night restaurants of Warsaw — where the shoot in the brow at 12 at night was not an unusual happening – was in 1930s another sad „Sunday“: the „Gloomy Sunday“ (in Polish: „Smutna niedziela“) by a Hungarian composer Rezső Seress.
Soon, it became an international hit; in the US sung by Billie Holiday.
But Polish „Last Sunday“ also had a terribly sad fate. During World War II In the concentrations camps it was often played while Jewish prisoners were led to the gas chambers and ovens, to be executed.
During World War II its Russian version was prepared by Iosif Alveg and performed by Leonid Utyosov under the title of „Weary Sun“ (Russian: „Utomlyennoye Solntse“). After World War II, the song remained largely successful and appeared in a number of films, including Yuriy Norshteyn’s 1979 „Tale of Tales“ (considered by many international critics to be the greatest animated film ever made), the award-winning Krzysztof Kieślowski’s „White“ (1994) and Nikita Mikhalkov’s „Burnt by the Sun“ of the same year. The Russian title of the song also became the name-sake for the latter film and — as the result – for even more educated and worldly Russians, nowadays, it is considered as the „Russian national song“!
Recording: Alexandr Cfasman Orkestr, Russian vocal refrain by Pavel Mihailov – Utomlennoe Solnce (J.Petersburski), Noginskij Zawod 1932
Ja und (fast) zum Schluss noch eine rasante Autofahrt durch New York 1928, die ich unter den Favoriten von „240252“ gefunden habe. Sehr schöner Dialog dort, ein Polizist fragt den Wahnsinnsfahrer: „Say you crazy nut, where did you learn to drive?“ und der Fahrer antwortet symphatisch lachend „I didn´t. It´s a gift.“ Wirklich cool:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=lkqz3lpUBp0&hl=de_DE&fs=1&]
„240252“ hat respektable 1093 Uploads und ich werde dort sicher noch öfter stöbern, (aber nicht heute), nur den noch:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=S-mkR-KoPts&hl=de_DE&fs=1&]
Gute Nacht jetzt und viel Spaß morgen.