Einige März-Bücher wurden Kultbücher, Karl Heinz Bohrer stellte März 1972 als „den kulturrevolutionären Verlag“ der BRD heraus[2]. Jörg Schröder trat auch mit zahlreichen Aktionen hervor, welche das geschäftliche an und in der Kultur hervorkehrten (Business Art) oder die Praxis der Judikatur ad absurdum führten (Forensic Art). Am bekanntesten im Kontext dieses »erweiterten Verlegertums« [3] wurde die Bismarc Media. Im Jahr 1970 gründete Jörg Schröder diese Agentur in Genf als S.A. und in Frankfurt a.M. als GmbH. Die kryptische Agentur sollte weder anschlussfähige Konzepte entwickeln, noch Kundenaufträge ausführen. Einziger Sinn war die Einführung einer induktiven Krise, die den Bann des reinen Profitdenkens brechen sollte[4].
Ein anderes Beispiel für Business-Art ist der zusammen mit Barbara Kalender entworfene Bücherberg auf der Frankfurter Buchmesse. Spektakulär, aber ein Fehlschlag war der März-Rettungsdienst von Barbara Kalender mit dem Clou eines Schuhe putzenden Verlegers auf der Buchmesse: »En Francfort todo gira en torno a los libros, hasta limpiarse los zapatos« (El Pais, Madrid, 9. Oktober 1986) Der Aufmerksamkeitswert dieser Aktion war erfreulich, jedoch konnte sie den Verlag nicht sanieren, März musste 1987 liquidiert werden.
Im Zusammenhang von Business- und Forensic Art ist auch das letzte Literaturprojekt der Beiden zu sehen. 1990 entwickelten sie ein radikal neues und bisher einmalig gebliebenes Verlagsvertriebskonzept, mit einer am Desktop produzierten Reihe, Schröder erzählt. 1990 erscheint eine erste Folge Glückspilze im neu gegründeten März Desktop Verlag (Inh. Barbara Kalender). Die erste Lieferung wurde in Fuchstal hergestellt, wohin sie 1988 aus Herbstein gezogen waren. Nach einem weiteren Umzug und längeren Aufenthalt in Augsburg, leben die Beiden seit 2005 in Berlin. Seit 2002 ist Jörg Schröder Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland.
Seit 1990 veröffentlichen Barbara Kalender und Jörg Schröder viermal im Jahr ”Schröder erzählt”. Hier bloggen sie was zwischendurch so auf- und anfällt.